CLEMENSAREAL, 
WIESBADEN

Neues urbanes Miteinander! 
Im Sinne des Wiesbadener Leitbilds für ein nachhaltiges Stadtquartier schlägt der Entwurf auf der ehemaligen Fläche der Clemens Papierfabrik und der Mudra-Kaserne ein urbanes, lebendiges Quartier vor, welches eine hohe städtebauliche Dichte mit offenen, vielfältig vernetzten und reich bespielten Freiräumen verbindet.
Die Angebote zum Wohnen, Arbeiten, Kultur und Bildung sind kleinteilig gemischt und auf kurzen fußläufig Wegen miteinander vernetzt. In unmittelbarer Nähe zum Rhein präsentiert sich das neue Quartier als grün, kulturell verankerter und kreativ mit hoher Attraktivität.
Die ortsbildprägenden Bautypologien werden in ein neues Netz von öffentlichen Räumen eingebettet und durch robuste Blockstrukturen ergänzt, die ein flächensparendes Bauen ermöglichen und u.a. durch die Schaffung unterschiedlicher privater, gemeinschaftlicher und (halb-)öffentlicher Freiraumqualitäten in den Innenhöfen, Balkonen und Plätzen ein urbanes Leben in unterschiedlichen Wohntypologien fördern. Vor allem aber können durch die Blockrandbebauung äußere Einflüsse, insbesondere Lärm, von den Innenbereichen abgeschirmt werden. Der Städtebau bildet neue Adressen zur Wiesbadener und Biebricher Straße, folgt dabei dem Prinzip der zunehmenden Beruhigung von den öffentlichen und verkehrlich notwendigen Straßenräumen zu den zunehmend introvertierten und den Bewohnern des Quartiers zugeordneten Freiräumen im Inneren. In der neuen Funktionsschiene werden Sondernutzungen wie eine Kita, der neue Schulkomplex für das 4-zügige Gymnasium der Sekundarstufe I, die Quartiersgarage und Gebäude für Kreative untergebracht. Erneuerbare Energien finden durch PV-Anlagen auf den Dächern Berücksichtigung. Ein sensibles Wassermanagement erfolgt durch die Berücksichtigung des Schwammstadtprinzips mittels wassersensitiver Frei- und Dachflächen.

Standort

Wiesbadener Straße / Biebricher Straße, Wiesbaden

Größe

Realisierungsteil
Wohnen: 66.800 qm BGF
Gewerbe: 3.150 qm BGF 
Kitas: 4.300 qm  BGF
Schule: 8.300 qm  BGF
Sporthalle: 1.900 qm  BGF
Mobility Hub-Parken: 9.400 qm BGF

Leistung

Mehrfachbeauftragung

Auftraggeber

Instone Real Estate Development GmbH
SEG Stadtentwicklungsgesellschaft Wiesbaden 

Zusammenarbeit

bjp | bläser jansen partner GbR

Planungsteam

Torsten Maceus (Entwurf, Visualisierungen)
Sophia Faber (Entwurf)
Viola Sonntag
Grün- und Freiraumkonzept
Das Clemensareal wird grüner und vernetzter! Die bisherige Abgeschlossenheit des Areals soll umgekehrt werden und das Quartier an den Rhein angebunden werden. Dafür wird über ein feinmaschiges Netz an Nachbarschaftsgassen Zugänge zu den in im Quartier liegenden Quartiersplätzen ermöglicht, welche mit verschiedenen Nutzungen und aktiven Erdgeschosszonen einen fließenden Übergang von Innen- und Außenräumen schaffen. Vor dem Zielbild einer hitzeangepassten und wassersensiblen Stadt, steht in den öffentlicheren Fugen, die auf die Quartierplätze zuführen, die Sicherung von stadtklimatischen Funktionen im Vordergrund, welche mittels wassersensitiver Rasenflächen und wassergebundenen Belägen berücksichtigt werden. Ergänzt wird das Gerüst durch funktionale Freiräume, die die Wasserhaltung im Quartier begünstigen und im Fall von Starkregenereignissen zur spontanen Rückhaltung dienen.

Mobilitätskonzept
Das neue Quartier ist weitgehend autofrei. Die Plätze und Wohngassen sind dem NMIV vorbehalten. So stehen im Inneren die Aufenthaltsqualitäten im Vordergrund, Kinder können in den Gassen und auf den Plätzen spielen, Eltern sich in den Vorgärten unterhalten und erholen. Der MIV gelangt über die Wiesbadener Straße in eine Quartiersgarage, in der rund 450 Stellplätze für die Bewohner*innen vorgesehen sind. In der Quartiersgarage werden nachhaltige Fortbewegungsmittel wie Leihfahrräder angeboten, so dass Wege innerhalb des Quartiers umweltfreundlich zurückgelegt werden können. Der Verkehr wird so auf kurzen Wegen abgewickelt und die Lärmbelastung an einem Punkt gebündelt. So verbleiben alle Verkehrsfunktionen des motorisierten Individualverkehrs am äußeren Rand des Quartiers und nur der Rad- und Fußverkehr findet Platz in den inneren Bereichen, in den Wohngassen und auf den Quartiersplätzen. Fahrradstellplätze mit E-Lademöglichkeiten befinden sich dezentral vor den Gebäudestrukturen sowie ggf. ergänzend barrierefrei in den Erdgeschosszonen der Wohnnutzungen. Reperaturmöglichkeiten befinden sich in der Erdgeschosszone der Quartiersgarage. Ein Anschluss an das ÖPNV-Netz und damit eine schnelle Verbindung zum Bahnhof Main-Kastel erfolgt über die bestehende Haltestelle „Mudra Kaserne“ an der Wiesbadener Straße.